4. Türchen

Heute ist der Barbaratag – wer zu Weihnachten blühende Zweige im Haus haben will schneidet heute die sogenannten Barbarazweige:

Barbarazweige, früher auch oft als Barbarabäume bezeichnet, sind Zweige von Obstbäumen, die nach einem alten Brauch am 4. Dezember, dem Gedenktag der hl. Barbara (Barbaratag), geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt werden.

Je nach Gegend und Brauchtum werden Kirsch-, Apfel-, Birken-, Haselnuss-, Rosskastanien-, Pflaumen-, Holunder-, Rotdorn– oder Forsythienzweige verwendet. Sie sollen bis zum Heiligen Abend blühen und in der kalten und düsteren Winterzeit zum Weihnachtsfest Schmuck in die Wohnung bringen. Der Brauch geht auf eine Überlieferung von der Heiligen zurück, nach der sie auf dem Weg in das Gefängnis mit ihrem Gewand an einem Zweig hängenblieb. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte genau an dem Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde.

Nach regionalem Volksglauben bringt das Aufblühen der Barbarazweige Glück im kommenden Jahr. Teilweise ist es Brauch, dass die jungen Mädchen jedem einzelnen Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen. Der Zweig, der zuerst blüht, soll auf den zukünftigen Bräutigam hinweisen. Barbarazweige waren aber auch Grundlage anderer Orakel, wie Ernteorakel, wo die Blütenanzahl die Erntegröße zeigte, oder auch zur Vorhersage von Lottonummern fanden sie Anwendung.[1]

Dieser Brauch hat seine Analogien in vielen Kulturen („Lebensrute“) und zählt somit zu den vielen Orakelbräuchen. Schriftlich nachgewiesen ist der Barbarabaum seit dem 13. Jahrhundert.

Bauernregel: „Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.“

Literatur

  • Manfred Becker-Huberti: Lexikon der Bräuche und Feste 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, ISBN 3-451-27317-9.
  • Richilde Paul, Werner Paul: Der bayerische Heiligenhimmel. Frommer Brauch im Jahreslauf. Plenk, Berchtesgaden 2003, ISBN 3-927957-29-1.“

 

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